Die große Renovierung unserer Kirche in den letzten beiden Jahren ist beendet und nun sollen hier ein paar Impressionen aus dieser Zeit entstehen.
Beginnen möchte ich mit einem Dank an alle Menschen, Firmen und Institutionen, die zum Gelingen dieses großen Projektes beigetragen haben.
Im Mai 2011 ging nach einiger Vorplanung die Renovierung an den Start. Der Bauhistoriker hatte das Gebäude genau unter die Lupe genommen und in einem Dossier die verschiedenen Bauphasen der Geschichte dokumentiert.
Mineralische Gutachten wurden erstellt, um den zu verwendenden Putz dem historischen möglichst ähnlich nachzumischen.
Als erstes musste unsere Kirche eingerüstet und mit Planen abgehangen werden, damit die Arbeiter auch bei schlechterem Wetter weiter arbeiten konnten. Wochenlang haben sie in mühseliger Handarbeit den alten Betonputz aus den Fugen gemeißelt.
Nach getaner Arbeit sah das Mauerwerk natürlich erstmal nicht besser aus.
Hier sieht man auch schon eines der Bohrlöcher, welche die Zugstangen aufnahmen, mit denen die Ecken des Kirchenschiffmauerwerkes stabilisiert wurden.
Gebohrt wurde hiermit.
Die Bohrkerne sind interessante Erinnerungsstücke.
Die Neuverputzung erfogte in mehreren Schichten, die glatte Oberfläche zum Abschluss um der optischen Angleichung willen wieder aufgeraut.
Um in Zukunft dem Wassereintrag von außen her etwas Einhalt zu gebieten, wurde rund um die Kirche eine Regenwassertraufe gemauert.
Damit war außen alles soweit fertig und im Frühjahr 2012 ging es dann nach innen.
Das Gestühl komplett raus und im Altarraum bzw. in einem Seecontainer und beim Tischler zwischengelagert. Von Kirche war nicht mehr viel zu sehen.
Die Orgel konnten wir zwar einigermaßen gegen Staub und Dreck schützen, allerdings fing während der doch langen Zeit der Schimmel unter der Plane an zu wachsen, ließ sich aber nach der “Auskleidung” am Ende Gott sei Dank wieder leicht entfernen. Nichtsdestotrotz steht eine Grundüberholung der Orgel in den nächsten Jahren an.
Auch innen wurde nun eingerüstet.
Wieder musste soweit möglich der alte Zementputz entfernt und zusammen mit dem schon seit 15 Jahren offenen Mauerbereich neu verputzt werden.
Eine besondere Herausforderung für die Baufirma war die Turmkapelle. Das Gewölbe war in einem ziemlich desolaten und optisch nicht sehr ansprechenden Zustand. Hier wurde richtig Meisterarbeit geleistet.
Die unansehnlichen Eisenanker aus den 50er Jahren konnten soweit gekürzt werden, dass sie nun nicht mehr zu sehen sind. Das Ergebnis hat uns sehr imponiert.
Der Taufstein wurde aus der Kapelle entfernt und steht nun im Kirchenschiff vorne rechts, wo er wieder richtig zur Geltung kommt.
Auch der Holzfussboden unter dem Kirchengestühl hatte einige Macken aufzuweisen, die der Tischler beheben musste.
Nun konnte der Maler seine Arbeit machen. Auch das Kirchengestühl hatte er mit viel Gefühl der alten Farbgebung entsprechend neu gemalt, nachdem der Tischler es komplett durchrepariert und mit wandseitigen Blenden versehen hatte.
Im November 2012 war dann alles fertig und wir konnten unsere Kirche mit einem großen Wiedereinweihungsgottesdienst erneut und erfreut “in Besitz” nehmen!
Ein dicker Wermutstropfen macht uns allerdings seitdem zu schaffen, denn die Salzausblühungen in der Turmkapelle haben wir trotz aller Bemühungen nicht zum Halten bekommen, so dass der neue Farbanstrich schon wieder abblättert und wir nun mit einem Raumklimaexperten die Ursachen und mögliche klimatechnische Gegenmaßnahmen erforschen.
Aber wie es mit alten Gemäuern so ist, nichts braucht man mehr als Geduld!
Friederike Lange
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